Umgang mit behinderten/beeinträchtigten Menschen

Umgang mit behinderten/beeinträchtigten Menschen

Wann habe ich den Umgang gelernt?

Als Kind habe ich mit meiner Mutter meinen Opa kennengelernt. Der Vater meines Vaters lebte in Dresden. Er saß nach einem Schlaganfall im Rollstuhl. Als Kind habe ich das einfach hingenommen, weil mir klar war, dass er nicht laufen kann. Ich durfte ihn auf seinem Balkon schieben und war sehr erschrocken als ich ihn en das Geländer geschoben habe. Ich dachte, ihm tut der Stoß weh und erwartete Schimpfe. Die kam aber nicht. Habe dann mitbekommen wie seine Frau ihn aus dem Rollstuhl nahm und mit ihm unter singen von :“Max Du hast das Schieben raus“ auf die Toilette brachte.

Für mich war das zwar eine unbekannte Situation, erschien mir aber völlig normal. Heute dene ich, dass das der Punkt in meiner Sozialisation war, der mich den Umgang mit Menschen, die nicht wie erwartet sind gelehrt hat.

Was sind beginderte/beeinträchtigte Menschen für mich?

Für mich sind es Menschen, die nicht so sind wie erwartet. Als Nachkriegskind habe ich einige gesehen, denen ein Bein fehlte (oder auch zwei). Ich haber nie geschaut, ob ein Mensch „komplett“ ist. Für mich war immer nur wichtig ob ich vo jemandem Angst haben musste. Und der einzige war damals „der schwarze Mann“. Er lebte angeblich in unserem Keller. Habe ihn nie gesehen… Was vielleicht daran lag, dass ich mich nicht in den Keller traute, um ihn zu suchen.

Zwei behinderte Menschen habe ich persönlich kennengelernt. Einmal einen Mann, dem beide Beine gefehlt haben. Der war aus dem Bekanntenkreis meiner Eltern und lebte mit Frau und Kind in einem Hochhaus in Frankfurt.

Was sollte für behinderte/beeinträchtigte Menschen getan werden?

Wir müssen ALLE lernen, dass es kein Normal gibt! Ansonsten gibt es ja einige Organisationen, die sich für spezielle Belange einsetzen. Es muss nur unbedingt in unsere Köpfe hinein, dass es kein „Normal“ gibt.

Wir müssen erkennen, dass bestimmte Gelder für Massnahmen für behinderte/beeinträchtigte Menschen ausgegeben werden.

Wie öffentliche Gelder ausgegeben werden dürfen nicht Firmen und Lobbyisten oder Politiker bestimmen. Hier sind alle gefordert. Und die Entscheidungsswege müssen möglichst kurz bleiben und die Vorausschau muss immer getroffen und veröffentlicht (und verstanden) werden.

Bin ich behindert?

Ja, ich bing kurzsichtig und durch kleinere Schlaganfälle körperlich beeinträchtigt. Dass ich Frau bin, lasse ich nicht als Behinderung gelten. Bei Berufswünschen war ich hier aber oft beeinträchtigt. 🙂

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