KI an Selbstbedienungskassen im Einzelhandel

Über eine Kurzmeldung bei SWR3 bin ich über einen Artikel gestolpert. Hierin wurde berichtet, dass KI im Einzelhandel an Selbstbedienungskassen eingesetzt wird. Es wir ein stiller Alarm ausgelöst, wenn die KI feststellt, dass ein Kunde sich beim Kassieren verdächtig verhält. Man will so Diebstahl vermeiden.

Klingt für mich interessant. Nur frage ich mich, wo der Unterschied zum bisherigen System, der menschlichen Kassenaufsicht ist. Das wurde leider nicht thematisiert. Ich kenne das Selbstkassieren bei IKEA und dachte bisher, dass z.B. Tasche wiegen und auch die patroullierenden Angestellten, den Diebstahl verhindern.

Bei REAL hatte vor Jahren mal ein Freund von mir die Selbstbedienungskasse benutzt. Auch hier wurde die Einkaufstüte aufgehängt und ich dachte, dass über das Gewicht geprüft wird. Wäre interessant zu erfahren, wie es im Einzelnen gemacht wird. Nicht um das System zu hintergehen sondern um zu sehen mit welchen Methoden gearbeitet wird.

Ich werde jedenfalls in Zukunft nie mehr finster guckend an der Kasse stehen. 🙂 Man will ja keine KI verunsichern.

Ubd herade habe ich einen Beitrag zu dem Thema gesehen. Kam bei web.de Jetzt grüßt hier eine schlauere Bloggerin. 🙂

Künstliche Intelligenz in aller Munde

Wir reden alle über KI (Künstliche Intelligenz). Aber haben wir uns einmal Gedanken gemacht, was wir damit meinen? Ich selbst beobachte derzeit nur, dass jede Menge Daten gesammelt und zusammengestellt werden. Das ist sicher mehr als ein einzelner Mensch (immer) tun kann, aber ist es intelligent?

KI an Selbstbedienungskassen

Ich habe heute eine Kurzmeldung auf SWR3 gefunden. Sie hat mich zum Nachdenken gebracht. Was ist es eigentlich anderes als ein Kamerasystem, das den Einkauf eines Kunden überwacht? Welche Daten werden wie ausgewertet, um den Verdacht eines Diebstahls zu begründen? Werden die Daten für spätere Zwecke (welche?) aufbewahrt?

Für mich klar ist, dass ich damit keine Menschen brauche, die irgenwo sitzen und die Bezahlvorgänge an den Selbstbedienungskassen in Echtzeit überwachen. Das spart Personal. Wann löst das System einen Alarm aus? Ich komme nicht aus dem Einzelhandel. Deshalb weiß ich auch nichtm wie aktuell überwacht wird. Weiß nur, dass es in einzelnen Märkten einseitig durchsichtige Scheiben gibt, hinter denen Überwachungspersonen sitzen. Kenne den kompletten Prozess nicht. Fände es sehr gut, wenn es bald Infomationen gäbe, wie sich ein solches System im Unterschied zur in diesem Laden praktizierte Überwachung bewährt. Und hier bitte keine Informationen wie: Diebstähle sind signifikant zurückgegangen. Denn wir erinnern uns: signifikant ist ein Begriff aus der Wissenschaft 😉 und wird nur im landläufigen Sinne mit gaaanz viel übersetzt.

Kurzmeldungen in SWR3

Ich lese die Kurzmeldungen gern, weil sie mir schnell Überblick verschaffen. Allerdings kommen bei mir oft Fragen auf, die nicht beantwortet werden. Dieser Beitrag beginnt mit Kurzmeldungen vom 9.2.2025.

Themen auswahl

9. FEBRUAR 2025

Bundeswehr bestätigt Drohnensichtungen über Stützpunkt in Schwesing

Die Bundeswehr hat die Drohnensichtungen über dem Luftwaffenstützpunkt in Schwesing in Schleswig-Holstein bestätigt. Eine Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur AFP, es habe im Januar eine Mehrzahl an Sichtungen gegeben. Ermittlungen liefen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass es sechs Überflüge mit professionellen Drohnen gegeben habe – woher die kamen, sei unklar. Die Zeitung beruft sich auf einen Bericht des Verteidigungsministeriums. Auf dem Stützpunkt in Schwesing werden ukrainische Soldaten an Patriot-Systemen geschult.

Meine Anmerkungen

Sechs Überflüge entspricht Mehrfachüberflüge. Man weiß (noch) nicht woher sie kamen. Aha! Die Info kommt aus einem Bericht des Verteidigunsministeriums. Also hoher Richtigkeitsfaktor wahrscheinlich. Auf dem Stützpunkt werden ukrainische Soldaten geschult. Was sagt mir das?

9. FEBRUAR 2025

Zweierbob: Laura Nolte und Leonie Kluwig holen EM-Gold

Die deutsche Bob-Fahrerin Laura Nolte hat auch im Zweierbob EM-Gold geholt – zum insgesamt vierten Mal. Mit ihrer Anschieberin Leonie Kluwig setzte sie sich in Lillehammer gegen ihre deutschen Teamkolleginnen Kim Kalicki und Leonie Fiebig sowie Lisa Buckwitz und Kira Lipperheide durch. Gestern hatte Nolte bereits Gold im Monobob gewonnen.

Gratuliere!

9. FEBRUAR 2025

Elon Musk hat kein Angebot für TikTok eingereicht

Elon Musk will TikTok nicht kaufen. Das hat er wohl schon Ende Januar bei einem Gipfel gesagt. Veröffentlicht wurde das Interview aber jetzt erst. Es hatte Gerüchte über einen geplanten Verkauf an Musk gegeben. Der aktuelle Besitzer, die Firma Bytedance, kommt aus China. Deswegen gibt es unter anderem in den USA die Befürchtung, dass die chinesische Regierung darüber Userdaten sammeln könnte. Deswegen hatten die USA eine Frist gesetzt, bis wann TikTok verkauft werden muss. Eigentlich war die schon abgelaufen gewesen. Deswegen war TikTok in den USA auch einen Tag offline. Aber US-Präsident DonaldTrump hatte die Frist dann noch einmal um 75 Tage verschoben.

Was steckt dahinter?

Es gibt keinen wirtschaftlichen Grund für Musk? Hat er die Daten schon? Oder vielleicht einen für ihn wichtigen Teil davon? Die Firma Bytedance aus China sammelt bestimmt Userdaten. Ob sie sie (gerade) verwendet ist unklar. Wie kommen die USA (wer hier eigentlich?) dazu, eine Frist für einen Verkauf zu setzen?

9. FEBRUAR 2025

Immer mehr Kirchen müssen aufgeben

Immer mehr Kirchen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz werden geschlossen, weil das Geld fehlt und immer mehr Menschen aus der Kirche austreten. Demnach würde bald ein Drittel der Kirchen in Deutschland nicht mehr gebraucht, schätzen Experten der Uni Köln. Allerdings ist es schwierig, die Kirchengebäude anders zu nutzen,denn sie stehen oft unter Denkmalschutz. In Mönchengladbach ist eine ehemalige Kirche in eine Kletterhalle umgebaut worden, in Maastricht ist eine Bücherei in einer ehemaligen Kirche und in Spanien eine Skaterhalle.

Meine 5 Cent dazu

Wofür fehlt das Geld in den Kirchen? Dass weniger Kirchen gebraucht werden, wenn Menschen aus der Kirche austreten, erscheint mir klar. Dass die Gebäude wegen Denkmalschutz nicht anders genutzt werden können, erschließt sich mir nicht. Ich hätte gerne geklärt, was eine andere Nutzung verhindert.

Bin Atheistin und deshalb eventuell voreingenommen. Aber ich habe auch schon die schöne Stimmung in einer Kirche genossen.

9. FEBRUAR 2025

Weitspringer testen neue Abspungtechnik

Beim Leichtathletik-Meeting in Düsseldorf kommt heute testweise eine neue Weitsprung-Technik zum Einsatz. Zum ersten Mal wird nicht wie bisher von einem Balken abgesprungen, sondern aus einer sogenannten Take-Off-Zone. Hierbei wird die effektive Weite, also die vom tatsächlichen Absprung aus, gemessen. Dadurch soll es weniger Fehlversuche geben. Bei dem Leichtathletik-Meeting ist auch die Heidelberger Olympiasiegerin Malaika Mihambo dabei. Sie sage zu der neuen Technik: Man müsse ausprobieren und abwägen, was besser sei, was den Wettkampf spannender mache und das Verletzungrisiko reduziere.

Aha, interessant zu erfahren.

9. FEBRUAR 2025

DTB rechnet mit weiteren Missbrauchsfällen

Der Deutsche Turnerbund schließt nach den Missbrauchsenthüllungen in den Zentren Stuttgart und Mannheim weitere Fälle nicht aus. Verbandspräsident Alfons Hölzl sagte der Bild am Sonntag, zwar fokussiere sich vieles auf den Bundesstützpunkt Stuttgart, aber es gebe noch weitere Meldungen. Zuletzt hatte die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz über Vorfälle am Stützpunkt Mannheim berichtet. In den meisten Fällen geht es um autoritäre Trainingsmethoden Der Deutsche Turnerbund schließt nach den Missbrauchsenthüllungen in den Zentren Stuttgart und Mannheim weitere Fälle nicht aus. Verbandspräsident Hölzl sagte der Bild am Sonntag, zwar fokussiere sich vieles auf den Bundesstützpunkt Stuttgart, aber es gebe noch weitere Meldungen. Zuletzt hatte die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz über Vorfälle am Stützpunkt Mannheim berichtet. In den meisten Fällen geht es um autoritäre Trainingsmethoden und systematischen Missbrauch. Hölzl kündigte an, die Verbände würden sich von allen trennen, denen Fehlverhalten nachgewiesen werde.und systematischen Missbrauch. Hölzl kündigte an, die Verbände würden sich von allen trennen, denen Fehlverhalten nachgewiesen werde.

Mein Beitrag zum Missbrauch im DTB

Gut dass das Thema einmal öffentlich angesprochen wird. Für Betroffene ist es belastend autoritäre Trainingsmethoden auszuhalten. Hier wäre einmal genau zu klären, was und wann eine Trainingsmethode autoritär ist bzw. empfunden wird.

Weiterhin interessiert mich das Thema „Missbrauch“ Was ist damit gemeint? Es gibt so viele Arten von Missbrauch.

Wer definiert Fehlverhalten? Gibt es dazu eine Auflistung?

9. FEBRUAR 2025

Suche nach Geothermie-Standort in der Pfalz

In der Pfalz wird ab dieser Woche ein Standort für ein Erdwärmewerk gesucht. Dafür haben sich Daimler Truck, die EnBW und die Stadt Wörth zusammengetan. Eine erste Bohrung soll es nächstes Jahr geben. Die gewonnene Erdwärme soll fast den kompletten Bedarf des Daimler Truck Werks in Wörth decken. Außerdem soll es der Stadt helfen, klimaneutral zu werden. Bei Erdwärme wird warmes Wasser aus der Tiefe geholt, das zum Heizen genutzt wird. Dann wird es in die Erde zurück gepumpt. Das Projekt soll rund 60 Millionen Euro kosten.

Meine Meinung zu Such nach Geothermie-Standort

Es klingt gut, dass nach einem Standort gesucht wird. Das daran ein Industrieunternehmen, ein Energieunternehmen und eine Kommune beteiligt sind, ist nicht logisch. Wie wird die gewonnene Wärme aufgeteilt? Wie kommen die Kosten von Rund 60 Millionen Euro zustande und wer bringt sie in welchem Verhältnis auf? Hier interessieren mich die geplanten und hinterher die tatsächlichen Zahlen.

Scraps leben und vermehren sich

Sie haben ein Eigenleben, das man kaum beeinflussen kann. Egal, wann man sie aufräumt, sie kommen immer wieder zum Vorschein. Soll ich eine gesetzliches Verbot für die Ansammlung von Scraps fordern? Vielleicht nenne ich es erteinmal Scrapification. Dann kann daraus auch eine Initiative werden.

Achtung! Hier ist ein flacher Gedankenansatz im Entstehen. Und nein, ich will nicht in die Politik.

Wo leben sie?

Sie leben in Kartons. Manchmal auch in Plastikkästen. Oder vielleicht auch in Tüten. Bei mir leben unter enderem unter dem Bett. Sie schnarchen nicht und fressen nix. Sie dienen nur eventuell für Motten als Futter.

Wo kommen sie her?

Sie kommen scheinbar über Nacht. Natürlich nicht 🙂 Sie entstehen beim Nähen/Zuschneiden und sind so groß, dass sie von mir nicht weggeworfen werden.

Was mache ich mit ihnen?

Meist Pläne. Sehe ein Quiltmuster, das mir gefällt und sie werden für einen Block vorgesehen. Aber leider passen die gerade herausgesuchten Scraps farblich nicht zueinander. Oder es gibt keinen Plan für die Verwendung des Blocks. Und so viele Geschenke brauche ich nicht. Verkaufen ist für mich auch keine Option, weil ich keine Lust auf die ganze bürokratische Abwicklung habe. Also nutze ich sie für Beweglichkeit der Hande und des Geists.

Chefsache

Welche Chefs gibt es in meinem Leben?

Was ist ein guter Chef?

Vorgesetzter vs. Chef

Welche Chefs gibt es in meinem Leben?

Keine im herkömmlichen Sinn, da ich jetzt Rentnerin bin. Als ich noch angestellt war, gab es diverse Chefs. Einer davon hat mich überzeugt. Anderen war ich zu unbequem.

Was ist ein guter Chef?

Er sagt was er braucht und von mir verlangt. Ich kann es diskutieren und es kommt darüber nicht zum Zerwürfnis. Meine Arbeit wird Wertgeschätzt.

Vorgesetzter vs. Chef

Ein Vorgesetzter steht in der Entscheidungshierarchie über mir. Ein Chef führt mich in seinem Team.

Schimpfen

Wann schimpfe ich?

Wann schimpfst Du?

Welche Schimpfwörter kennst Du?

Wann ärgert Dich (Dein) Schimpfen?

Wann schimpfe ich?

Ich schimpfe, wenn ich mir wehtue. Auch wenn etwas Unvorhergesehens eintritt, das mich behindert. Ich schimpfe sehr selten direkt mit jemandem, wenn es aus meiner Sicht einen Anlass dazu gibt. Der Begriff „schimpfen“ ist bei mir eher als Missfallen ausdrücken verbunden. Also, wenn ich mir die Hand verbrenne, weil ich zu heißes Spülwasser eingelassen habe, dann drücke ich mein Missfallen mit mir darüber aus.

Senn mir jemand die Vorfahrt nimmt und ich stark abbremsen muss, dann schimpfe ich mit der anderen fahrenden Person. Auch wenn sie es nicht hören kann. Der aktuelle Vorfall ist für mich damit abgeschlossen und beschäftigt mich nicht mehr.

Beim Schreiben diesen Beitrags fällt mir das Thema „Kommunikation“ ein. Und dass es sinnvoll ist, hierüber einen eigenen Beitrag zu schreiben. 🙂

Was sind uns unsere Kinder wert?

Für unsere Kinder geben wir Geld aus. Und nicht nur das: Wir brauen auch Zeit für sie. Entweder individuelle Versorgungszeit oder Organisationszeit oder Bildungszeit oder…

Wieviel Zeit braucht ein Kind?

Am Anfang haben wir keine Ahnung. denn alles ist neu und spannend. Später (wann immer das auch ist) wird es mehr und wir merken, dass es mehr Zeit braucht als wir geben möchten. Oder wir bekommen gesagt, dass wir unseren Kindern zu wenig Zeit geben.

Was ist ein Elternbeirat

Ein Gremium, das sich aus Eltern einer Einrichtung zusammensetzt. Der Elternbeirat wird von den Eltern gewählt. Er dient als kanalisiertes Sprachrohr zwischen Eltern und Personal der Einichtung. Die Dauer der Mitgliedschaft ist in der Satzung oder dem Vertrag der Einrichtung geregelt. Der Elternbeirat ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, hilft aber oft in Konfliktfällen. Ist der Elternbeirat automatisch Mitglied in anderen Gremien?

Was sind die Aufgaben des Elternbeirats?

Die Aufgaben ergeben sich meist aus der Satzung oder dem Vertrag der Einrichtung. den die Eltern unterschrieben haben.

Wie oft tagt der Elternbeirat?

Das kann sehr unterschiedlich sein und hägt von den Bedürfnissen von Einrichtung und Eltern ab.

Kann der Elternbeirat abgewählt werden?

Das regelt die jeweilige Vereinbarung zwischen Einrichtung und Eltern.

Kommunikation

Welche Arten von Kommunikation kenne und nutze ich?

Was gehört aus meiner Sicht zu gelungener Kommunikation?

Was bedeustet „Gewaltfreie Kommunikation“?

Gewaltfreie Kommunikation

Hierzu habe ich in Schule, Elternhaus nichts Genaues gelernt. Spontan ist mir nur dazu eingefallen, dass man sein Gegenüber nicht mit Gewalt bedroht, wenn man argumentiert. Dass es den Begriff tatsächlich gibt habe ich erst vor kurzem gelernt.

Bei einer Geburtstagsfeier einer früheren Wegbegleiterin habe ich viele Personen getroffen, die die gewaltfreie Kommunikation betreiben. Das hat sehr gut getan. Und es war eine sehr angenehme und anregende Gesellschaft in die ich da geraten bin. Werde zwar nicht die empfohlenen Kurse und Lizensierungen machen, aber ab jetzt bewusster nach den dort formulierten Regeln kommunizieren.

Mir ist vollkommen klar, dass das nicht immer und überall geht, aber NICHTS geht, passt immer. Und eine gewisse Intelligenz muss mein Gegenüber auch mitbringen. Aber nur für hochgebildete ist es auf jeden Fall nichts. Wir alle sollten uns auf unser Gegenüber einstellen und Gegebenheiten nicht immer als starr hinnehmen.

Okay, welche Gegebenheiten siehst Du als starr an? Bei mir ist es die staatlich verordnete Regelung zu Steuer z.B. Um hier etwas zu ändern was mir nicht passt muss ich individuelle Wege wählen.

Wie denke ich über Menschen, die hier herkommen?

Ich habe eine Facebook Erinnerung von 2016 bekommen. Bitte den Text einmal GENAU durchlesen und gegen heute überprüfen. Für mich hat sich nichts geändert seitdem.

Raphaele Lindemann

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Liebe Leute,

nach nun fast vier Wochen im Erstaufnahmelager, finde ich endlich mal die Zeit ein paar Zeilen zur wirklichen Situation vor Ort zu schreiben und diese in Absprache mit der Camp-Leitung hier zu veröffentlichen.

In der aufgeheizten Stimmung zwischen allen politischen Lagern können ein paar Fakten aus erster Hand nicht schaden. Ich habe mir vorgenommen, diesen Bericht möglichst neutral zu verfassen. Das ist mir allerdings aufgrund der erschütternden Realität nicht gelungen und am Ende ist doch die Polemik und meine eigene Meinung mit mir durchgegangen…aber das wird man ja wohl noch sagen dürfen…

Ich bin zur Zeit als Arzt für die medizinische Erstversorgung der neu in Deutschland ankommenden Flüchtlinge zuständig. Diese findet nahezu vor jedem weiteren Schritt statt. Also vor der Registrierung (inkl. Fingerabdrücke und Foto!), der Versorgung mit gespendeter (Marken-)Kleidung, der Möglichkeit sich zu duschen, etwas zu essen oder der Verteilung auf das restliche Bundesgebiet etc. Das heißt im Klartext, dass man hier einen Eindruck in Reinform über die tatsächliche Situation der ankommenden Flüchtlinge erhält.

Dieser Eindruck ist pur und absolut ungefiltert. Ich kann Euch versichern, dass es absolut unmöglich ist, z.B. einen Fuß mit Erfrierungen zu versorgen, der über 500km in kaputten Schuhen, mit nassen Strümpfen durch den Winter marschiert ist und dabei durch eine „naive rosarote Gutmenschbrille“ zu schauen. Oder einen 4 Wochen alten Säugling in feuchter Kleidung mit Lungenentzündung zu behandeln, der zusammen mit einem Einjährigen und einer Vierjährigen, ganz alleine von der Mutter über das Mittelmeer, über Griechenland bis hier her geschafft wurde und sich dann den Vorwurf der Weltfremdheit anzuhören. Das hier ist die Welt! Und das hier ist sehr real und nirgends „rosarot“! Der Vater der 3 Kinder kam übrigens in Syrien ums Leben.

Diese Menschen kommen in einem absolut desolaten und erbarmungswürdigen Zustand hier an. Sicher wird es manchen erstaunen, dass es sich nicht zu 90% um junge, gesunde Männer handelt. Das hat das Wanken der Nachzugsreglung erfolgreich zum Schlechteren gewendet. Ich sehe pro Schicht etwa 300-500 Flüchtlinge. Mindestens 40% davon sind KINDER! Es gibt Familien, es gibt Alte und ja – es gibt auch junge Männer. Warum auch nicht? Allen gemein ist, dass sie absolut entkräftet und fertig sind. Ich habe bisher nie so viel Elend und Verzweiflung auf einem Haufen gesehen.

Neulich haben wir zum Beispiel eine Frau versorgt, deren Beine komplett verbrannt waren. Keine Ahnung wie sie es überhaupt bis zu uns geschafft hat. Wir haben allein eine halbe Stunde gebraucht, um die festgeklebten, schmutzigen und stinkenden Verbände von den vereiterten Wunden zu lösen. Da war aber kein Klagen und da war keine Anspruchshaltung. Diese Frau hat Dankbarkeit ausgestrahlt, weil sie endlich in Sicherheit ist und sich jemand um sie kümmert. Selbstverständlich ist sie nur ein Beispiel. Und selbstverständlich lassen sich mit Sicherheit auch Arschlöcher unter den Flüchtenden finden – wovon wir selbstverständlich schon genug unter den Eingeborenen haben.

Übrigens haben die Flüchtenden natürlich ihre Smartphones dabei. „Die“ haben vorher nicht in der Steinzeit gelebt und sind aus irgendwelchen Buschhütten und Höhlen gekrochen. Und vielen ist es zunächst wichtiger ihre Handys aufzuladen, als etwas zu Essen zu bekommen. Und dreimal dürft ihr raten warum? Was habe ich als erstes gemacht, als ich, bequem mit meinem Auto, trotz Glatteis, sicher im 500 km von zu Hause entfernten Camp angekommen bin?

Dass sie ein Lebenszeichen an die Lieben schicken zu wollen, wird diesen Menschen allerdings regelhaft zum Vorwurf gemacht und als Beleg für die fehlende Hilfsbedürftigkeit gesehen. Mit Verlaub – das ist weltfremd und obendrein arschig! Als würde es eine Pflicht geben, sich vor einer Flucht in Lumpen zu hüllen und bloß alle Wertgegenstände zurück zu lassen – inklusive der einzigen Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu den Angehörigen in Form eines Telefons.

In der aktuellen Situation müssen wir uns verdeutlichen, welchen Selbstanspruch wir an unsere Kultur haben. Natürlich könnten wir die Grenzen dicht machen und so tun als wäre Merkel an allem Elend dieser Welt schuld. Aber glaubt denn wirklich irgendwer damit wäre das Problem gelöst? Ich höre hier im Lager durchgehend weinende Kinder. Und ich weiß, dass sie dann halt vor unseren Grenzen weinen würden. Würden wir damit unsere Zivilisation retten? Nur weil wir es dann nicht mehr sehen und im Fernsehen einfach bequem umschalten können? Es zeugt schon von einer bemerkenswerten Moralvorstellung, wenn man auf fb das Elend eines gequälten Hundes anprangert und gleichzeitig sehenden Auges all diese Menschen vor unseren Grenzen krepieren lassen will – und wenn es nur durch Unterlassung ist. Ob das ein schützenswertes Abendland ist?

Natürlich müssen Lösungen vor Ort gefunden werden. Und natürlich können wir nicht die ganze Welt aufnehmen. Aber löst man einen Konflikt auf der Welt indem man gegen Flüchtlinge wettert und dumpf der Kanzlerin Verrat am Volk vorwirft? Sieht so die Rettung der Welt aus? Wo bleiben die wirklich konstruktiven Vorschläge und Initiativen der ach so besorgten Bürger?

Durch ihr „wir schaffen das“ hatte ich zum ersten Mal so was wie Respekt und Anerkennung für die Kanzlerin übrig. Weil sie ohne mit der Wimper zu zucken ihre politische Karriere riskiert hat, um eben jene Menschen nicht vor unseren Grenzen krepieren zu lassen und sie die enorme Herausforderung angenommen hat anstatt ihr übliches Teflonspiel des Aussitzens zu treiben. Und nie hat jemand behauptet, dass es eine leichte Herausforderung wäre. Und sind wir doch mal ehrlich: Wer von all den Hetzern ist denn WIRKLICH so arm, dass er befürchten muss durch die Flüchtlinge plötzlich weniger vom deutschen Wohlstandskuchen abzubekommen? Ist bisher WIRKLICH jemand deshalb ärmer geworden? Ist WIRKLICH jemand deshalb aus seiner Wohnung geflogen? Ist WIRKLICH jemand von einem bösen Asylanten aufgegessen worden? Und damit meine ich nicht denjenigen, der einen kennt, dessen Großcousine einen Nachbarn hat blabla.

Und Nein! Ich möchte nicht „so was“ wie in Köln gutheißen und bin sehr wohl für Sicherheit und Ordnung und eine härtere Bestrafung bei Gewaltdelikten jeglicher Couleur. Übrigens war ich schon bekennender Feminist als der Großteil der jetzigen „Frauenrechtler“ noch fröhlich Tittensprüche gemacht haben.

Was sich für Deutschland in erster Linie durch den Flüchtlingsstrom geändert hat, ist die Tatsache, dass wir zum ersten Mal eins zu eins mitbekommen, was in den armen Ländern dieser Welt absolut üblich ist: Wir nehmen Flüchtlinge im großen Maßstab auf und beweisen dadurch Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und sind bereit wenigstens einen kleinen Teil der Zeche zu zahlen, die die westliche Welt mit ihrer Außen- und Wirtschaftspolitik arrogant hat anschreiben lassen.

Damit sage ich ausdrücklich nicht, dass ruhig jeder hier her kommen soll und machen kann was er will. Natürlich fordere ich Integrationswille und Verfassungstreue ein – aber auch und vor allem von meinen eigenen Landsleuten! Schließlich hätten die schon seit ihrer Geburt die Chance gehabt humanistische Werte zu lernen. Und nicht selten profitieren sie schon viel länger als die Flüchtlinge von unserem Sozialstaat…

Klar muss sich auch „der Islam“ bewegen, möglicherweise eine Reformation durchlaufen, um unseren Lebensstil und die Regeln unseres Zusammenlebens bedingungslos in unserem Land zu akzeptieren. Aber sowas passiert doch nicht indem man alle Flüchtlinge nach Möglichkeit in Ghettos sperrt und die Türen zur gesellschaftlichen Teilhabe tunlichst geschlossen hält. Ein Blick in die Pariser Vororte sollte eigentlich ausreichen um zu erkennen wohin das dann führt. Und ja – dann werden all die Hetzer recht behalten.

Natürlich ist es verlogen, die radikalen Formen des Islam zu tadeln und zu bekämpfen, während man gleichzeitig z.B. mit den Saudis fröhlich Geschäfte macht ohne irgend eine Form des politischen Drucks aufzubauen. Ist ja nicht so, dass es nicht saudisches Geld wäre, welches weltweit Hassprediger mit extremsten Auslegungen des Islam finanziert.

Unabhängig von der moralischen Verpflichtung Menschen in Not zu helfen, verstehe ich einfach nicht, warum die große Chance dieser Flüchtlingswelle nicht erkannt wird. Noch vor wenigen Monaten war die größte Gefahr für unser christliches Abendland das Fortpflanzungsverhalten der Deutschen. In 30 Jahren ist unser Sozialstaat und unser Rentensystem am Ende. Deutschland überaltert. 2060 wird jeder dritte Deutsche über 65 Jahre alt sein. Jeder Zweite ist dann mindestens 51. Aktuell haben wir 49 Millionen Erwerbstätige im Alter zwischen 20 und 64. Im Jahr 2060 werden es nach aktueller Entwicklung nur noch 34 Millionen sein. Diese 34 Millionen müssen dann nicht nur unsere Rente zahlen, sie müssen auch unser gesamtes Gemeinwesen am Laufen halten, dafür sorgen, dass wir satt sind und es warm haben und uns im Zweifel auch den Hintern abwischen und uns das Erbrochene aus dem Gesicht waschen. Außerdem müssen sie natürlich weiterhin innovativ und produktiv sein, damit die Wirtschaftsmacht Deutschland auf dem Parkett des internationalen Markts nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwindet und sich unsere Kinder und Enkel den Luxus der Altenbetreuung überhaupt leisten können, bei immer mehr zu stopfenden Greisenmäulern.

Wer glaubt, er könne dem Dilemma 2060 durch früheres Versterben entgehen muss leider enttäuscht werden: Schon 2035 werden wir fast 8 Millionen Menschen weniger im Erwerbsalter haben. Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass wir schon heute – also mit 8 Millionen Erwerbstätigen mehr – über knappe Rentenkassen und ein späteres Renteneintrittsalter diskutieren müssen und man ohne private Vorsorge real von Altersarmut bedroht ist.

Und genau jetzt hat ein weltweiter Exodus begonnen, der ohne jedes Anwerben den wichtigsten Zukunftsrohstoff überhaupt zu hunderttausenden in unser Land schwemmt: Menschen im erwerbs- und zeugungsfähigen Alter.

Natürlich bin ich kein Depp und ich weiß genau, dass wir es hier nicht mit einer Schwemme an Fachkräften zu tun haben (wobei es unter den Flüchtenden sehr wohl auch Fachkräfte gibt. Ich habe schon so einige im Lager getroffen.) und es riesige kulturelle Unterschiede gibt (die sich übrigens auch immer mehr in unserem eigenen Volk kristallisieren). Deshalb schrieb ich auch ROHstoff.

Jetzt können wir folgendes tun: Entweder wir kasernieren und isolieren die Neuankömmlinge, zeigen ihnen die kalte Schulter, fördern die Ghettobildung und versuchen sie schnell wieder abzuschieben und weg zu jagen, oder aber wir fangen an in etwas größeren zeitlichen Dimensionen zu denken.

Fast jeder von uns hatte doch in der Grundschule irgend ein asiatisches Kind sitzen – oder? Diese Kinder waren die ersten in Deutschland geborenen Nachkommen der mit offenen Armen importierten asiatischen Krankenschwestern im großen Pflegenotstand der 60er und 70er Jahre. Enorm viele dieser Kinder sind heute staatstragende DEUTSCHE: Politiker, Richter und Anwälte, Pfleger, Ingenieure, Geschäftsleute, Lehrer und Professoren und auch einige meiner ärztlichen Kollegen gehören dazu.

Das war funktionierende Integration durch frühe Förderung und Bildung. Investition in die Zukunft. Und genau diesen Schritt jetzt zu wiederholen wäre doch eine riesen Chance um diesen Rohstoff – die Kinder der jetzigen Zuwanderer – zu nutzen. Wenn wir uns das leisten wollen. Oder geht es am Ende etwa doch nur um Neid und eine reine Blutlinie?

Für den Neid möchte ich dann nochmal an den erquicklichen Sachverhalt erinnern, dass 62 Personen so viel besitzen wie die Hälfte der Erdbevölkerung. Ich warte noch immer auf den Aufschrei der Empörung und den Futterneid diesbezüglich, den man ja regelhaft gegen die ärmsten der Armen kultiviert.

Vielleicht noch ein kleiner „Gimmick“ zum Abschluss:

Letzte Nacht hatten wir unter vielen, vielen anderen Einzelschicksalen eine junge Schwangere im Lager, die keine Kindsbewegungen mehr gespürt hat. Sie sorgte sich, dass durch das lange Treiben im Mittelmeer – nachdem der Schleuserkutter gekentert war – nun auch ihr letztes Kind gestorben sei. Ihre zwei anderen Kinder sind bereits auf der Flucht im Meer ertrunken weil sie keine Kraft mehr hatte….So eine Sozialschmarotzerin aber auch!

Menschen leiden und sterben. Jetzt. Und wir können das verhindern. Wir schaffen das 😉

P.S.: Ich habe nirgendwo das Wort „Nazi“ benutzt. Wer sich trotzdem als ein solcher hingestellt fühlen möchte – bitte sehr: Du Nazi!